Geschichte

Als rein landwirtschaftlicher Betrieb wurde der Hof Ebental 1938 als Erbhof von Maria und Wilhelm Bender erbaut.

Wilhelm Bender ist als Bauernsohn in Oberstedten bei Frankfurt am Main geboren und aufgewachsen. Als Landwirt verkaufte er den elterlichen Betrieb. Die Suche nach einem geeigneten landwirtschaftlichen Gelände trieb ihn u.a. nach Ostpreußen. Schließlich folgte er dem Ruf des Bürgermeisters Bausingers von Rüdesheim am Rhein, der eine Nahversorgung der Rüdesheimer Bevölkerung mit Agrarprodukten sicherstellen wollte. 1937 fuhr er mit einem offenen Traktor in winterlicher Kälte mit seiner Frau, der bildhübschen Maria geb. Seiboldt, einer gelernten Kindergärtnerin aus Nieder-Eschbach auf das Ebental. Schlafen konnten Sie im Hof noch nicht, da er erst noch gebaut werden musste. Von Feldern war auch noch keine Spur. Die Rüdesheimer sagten: "Was will den der da, da wachse doch nicht mal Klumbe (Rüben)". Aber Wilhelm Bender ließ sich nicht entmutigen, sondern fuhr wochenlang mit seinem alten Lanz-Bulldog, um den heimatlichen abgelagerten Mist zum Ebental zu karren.

Danach wurde das gesamte Geländer drainagiert, um die Staunässe zu vermeiden. Das Ebental war nämlich so unzugänglich, wie man das aus alten Westernfilmen kennt. Sogar der Wagen mit der ganzen Wäsche-Ausstattung von Braut Maria kippte um und bescherte der damals 19jährigen die ersten Tränen.

Doch bald schon freute sie sich auf den ersten Nachwuchs:
Auf dem Foto sieht man Siegfried und Schwester Gertrud Bender, die schon früh mit anpacken mussten.
Der Ebentaler Hof wurde im zweiten Weltkrieg zweimal Luftangriffen ausgesetzt. Am 11. Januar 1944 richtete die Wucht der Detonationen starke Zerstörungen am Hauptgebäude an. Sechzehn Sprengbomben fielen rund um den Hof. Alle Dachziegeln flogen von den Dächern. Die kleinsten Bewohner des Hofes, Gertrud (4J.) und Siegfried (2J.) können sich noch gut an diese harte Zeit erinnern. Nach der Wiederherstellung wurden im damaligen „Hof Ebental“ Kartoffeln, Rüben und Getreide angebaut.
Wilhelms Vater war als Schäfer mit einer sehr großen Schafherde die Rhein-Auen entlang gezogen und hütete Sie später auf den weitläufigen Wiesen des Hofes mit Hilfe seines Hundes. Zeitweise war auch der Hof Sauerberg in Sauertal dazu gepachtet worden. Milchkühe gab es auf dem Hof bis zum Jahre 1956.
Schweine, Hühner und Tauben waren ebenso zugegen wie zwei starke Ackergäule. Viele Mitarbeiter und Knechte lebten mit der Familie Bender zusammen auf dem Anwesen.
Wilhelm Bender war ein umtriebiger Zeitgenosse. Er begann, den landwirtschaftlichen Betrieb umzugestalten und statt Kälbern wurden Ponys gezüchtet. Zu den besten Zeiten belebten ca. 150 Ponys und Fohlen diese Landschaft.
Der Nachkriegs-Reiseboom blühte in Rüdesheim am Rhein auf. Die Hotels platzten aus allen Nähten. Wo sollten diese vielen Menschen übernachten? Maria Bender verköstigte die neuen Gäste mit Milch und frisch geklepperten Rühr-Eiern, mit Schinkenbroten und andere Leckereien. Es gab Leckereien frisch vom Hof. Zudem wurden viele Apfelbäume, Mirabellen, Sauerkirsch- und Zwetschgenbäume angepflanzt. Nach Südwesten ausgerichtet, blühten und wuchsen zahlreiche Gemüsesorten, Kräuter und Beeren in einem liebevoll gepflegten Bauerngarten.
Wilhelm begann mit der Erzeugung von Apfelwein. Mit dem Verkauf von Apfelwein statt Kuhmilch wurde es ernst. Ein Gewerbe musste angemeldet werden. Maria Bender wird so über Nacht zur Gastwirtin, was sie mit Herz und Seele lebte.


Die kleine Gaststätte war beliebter Ausflugspunkt für Wanderer und Jäger aus dem Rheingau oder dem Rhein-Main-Gebiet.

Strohlager auf den Dachböden dienten als Übernachtungsmöglichkeiten. Zusammen mit allten Rohren, die in einigen Abständen mit Löchern versehen wurden, waren Duschen geschaffen. Natürlich für Männer und Frauen getrennt.

Im Jahre 1958 eröffnete die erste Campingwiese.

Seit 1957 wurden Ponys und Kleinpferde zum Reiten und Kutschieren an Gäste vermietet.

Der Wohnsitz des Seniors wurde
das Forsthaus Kammerforst.

Bis heute ist der Hof Ebental ein Familienbetrieb. Es gibt außer den Ponys noch 2 original bayerische Kaltblut-Zuchtstuten zum Ziehen der großen Planwagen. Eine Schafherde und original Schäferkarren aus der Zeit des Uropas und Ururopas Georg Bender. Hasen, Ziegen, Mulis, Esel, Katzen und ein Hund bevölkern den Hof zur Freude aller Kinder. Alte Apfelsorten werden von Hochstammbäumen geerntet und liefern den Stoff aus dem naturtrüber Apfelsaft und Apfelwein hergestellt werden. Weitere eigene Produkte sind Mirabellen- und Pflaumengeist, Heu und Stroh wird selbst geerntet und zum Teil verkauft.

Auf dem Ebentaler Hof entdeckt man zudem Landmaschinen und Traktoren, die schon zu den Oldies gehören.

Die Geschichte geht weiter. . . ! Die Familie wächst zunehmend und freut sich auf Mitarbeiter mit Herz zur Betreuung der zahlreichen Gäste, sowohl in Küche und Haus als auch bei den Tieren.
Sind Sie Zeitzeuge mit unvergesslichen Erinnerungen an den Hof Ebental? Erzählen Sie uns, was Sie mit dem Hof verbindet. Über alte Fotos freuen wir und die Leser sich bestimmt!
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